wolfgang schnibben/ maler: die wahrheit des bildes
Der aus Bremen stammende Künstler Wolfgang Schnibben beschäftigt sich vorwiegend mit Landschaftsmalerei und dem Akt. Als Beispiele sind in unserer Ausstellung die Werke "Liquid Gardens I", 1988, oder "Lucille", 2004 zu nennen. Alle Bilder besitzen einen Doppelcharakter. Da ist einmal die Idee. Sie entsteht aus dem, was der Künstler sieht, liest, worüber er nachdenkt, und da sind andererseits die Möglichkeiten der sich selbst verpflichtenden Malerei. Die Bilder von Schnibben wirken zunächst abstrakt, sind aber nicht gegenstandslos. Es gelingt ihm, die dargestellten Dinge zu verfremden, jedoch die ursprüngliche Form gleichzeitig so weit beizubehalten, dass diese nicht vollkommen aufgelöst wird. Dies sehen wir etwa in der Arbeit "Ponte", 1999. Deutlich erkennen wir eine rote Brücke mit Geländer, die über einen anderen Farbstreifen hinzieht. Der Betrachter erhält eine aktive Rolle, er ist aufgefordert, die Bilder länger zu betrachten, um ihre Gestalt zu erkennen. Die Bilder von Schnibben wirken expressiv und spannungsvoll. Sie lösen psychische Reaktionen aus, die den Betrachter - im besten Fall - neu konditionieren und erkennen lassen, dass es wirklichere Wirklichkeiten gibt als die Realität. Die Wahrheit des Bildes. Schnibben erreicht eine grosse Unabhängigkeit der Farbe vom Lokalton des jeweiligen Gegenstandes.
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